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Kant Was soll ich tun ? Die Antwort, die Kant selbst gab, gipfelt in seinem bekannten kategorischen Imperativ.[...] Das Wort "kategorisch" meint dabei den Gegensatz zum Hypothetischen, also den Gegensatz zu dem, was nur unter gewissen Voraussetzungen gültig, was also relativ ist. Kant meint mit dem "kategorischen Imperativ" seine unbedingte Gültigkeit, seine Geltung als moralisches Gesetz ohne Wenn und Aber.[...] "Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte." Darin erkennt Kant den sittlichen, guten Willen als den maßgebenden, den absoluten Lebenswert an. Er steht bei Kant an der Spitze aller Lebenswerte. Er gilt ohne Einschränkung für alle Menschen, ohne Rücksicht auf Vorteil und Nachteil.[...] Das Sittliche ist eine zentrale Tatsache, ein dauernder Appell an die menschliche Freiheit der Person, an die Geistseele, und er neigt dazu, das Sittliche zur Grundlage des Metaphysischen im ganzen zu machen. Beachten wir wohl, es handelt sich nicht mehr um das Reich des aus seinen Gründen Erkennbaren, aber es handelt sich auch nicht etwa um etwas Unwirkliches. Es handelt sich um eine ganz starke, um eine königliche Wirklichkeit.[...] Während die Urtendenz, der Anruf des Guten, immer bleibt, ändert sich der Appell im einzelnen. Wo immer wir auf echtmenschliche Äußerungen treffen, zu allen Zeiten, in allen Völkern, erklingen die Urbefehle und die Verheißungen. Sie sind und sie bestehen. Versuche, sie auf einfache Erfahrungen zurückzuführen, auf das allmähliche Lernen des Menschengeschlechts, sie so empirisch als Erwerb zu begründen, blieben stets unfruchtbar. Der ethische Urbefehl ist eine letzte, tiefe, unergründliche Tatsache, tausendmal überschrien vom Gewirr der Meinungen und Leidenschaften ist er stets wiedergekommen.[...] Er ist nicht zum Schweigen zu bringen, denn er stammt aus einer anderen, höheren Welt, aus einem Reich, das nicht von dieser Erde ist, aus einem tiefen Urzeugnis, das unergründlich, aber tatsächlich ist.[...] Und das führt uns auf die nächste, die letzte Frage Kants: "Was darf ich hoffen ?" Quelle: |