| Sartre Positionsüberblick Sartre ist ein Vertreter des theoretischen Atheismus (genauer: 
      des existenzialistischen Atheismus), seine Position lässt sich diesbezüglich 
      in dem Satz "Wenn Gott existiert, ist der Mensch ein Nichts" zusammenfassen. 
      Sartre versucht dadurch die Nichtexistenz Gottes zu beweisen, schließlich 
      müsse es, sofern Gott nicht existiere, ein anderes Wesen geben, dessen 
      Existenz der Essenz vorausgehe. Dies könne nur der Mensch sein. Die 
      Konsequenz daraus sei die These, dass der Mensch zuerst existiere, sich 
      begegne, in der Welt auftauche und sich danach definiere. Doch im Sinne 
      des Existenzialismus sei der Mensch überhaupt nicht definierbar, einfach 
      deswegen, weil er anfangs überhaupt nichts sei. Sein könne er 
      erst später, und zwar so, wie er sich selbst geschaffen habe. Gott 
      sei dafür nicht notwendig, denn der Mensch ist nach Sartre "nichts 
      anderes, als wozu er sich macht". Konsequenterweise gibt es daher für 
      Sartre auch keine Werte a priori. Für Sartres Philosophie ist der Begriff 
      der Freiheit von zentraler Bedeutung. Häufig wird Sartre mit dem Satz 
      zitiert: "Der Mensch ist verurteilt frei zu sein". Sartre meint 
      damit, dass der Mensch nicht wirklich frei ist, da er für seine bloße 
      Existenz nicht selbst verantwortlich sein kann, sehr wohl aber für 
      alle seine Taten, die er auf der Grundlage seiner Existenz durchführt. 
      An dieser Stelle wird die Differenzierung in Existenz und Essenz deutlich. 
      Sartre vertritt jedoch einen monistischen Ansatz, für ihn sind diese 
      beiden Seinstypen also untrennbar miteinander verbunden, dennoch geht die 
      Existenz der Essenz notwendigerweise voraus. Sartres Position ist eine handlungsdeontologische 
      Position (Situationsethik). Dies bedeutet, dass es für ihn keine vergleichbaren 
      Situationen gibt. Dies hat zur Folge, dass man Erfahrungen, die man früher 
      einmal gemacht hat, nicht in einer anderen, möglicherweise durchaus 
      ähnlichen Situation, anwenden kann. Jede Situation verlangt eine neue 
      Betrachtung, die dem Handeln in dieser Situation vorausgehen muss. 
	   Quellen:Microsoft Encarta Enzyklopädie Plus 2000
 Brockhaus Enzyklopädie in 20 Bänden, Bd. 16, 17. Aufl., Wiesbaden 
      1973
 Herders kleines philosophisches Wörterbuch, Hrsg. von Alois Halder 
      und Max Müller, Freiburg 1958
 Philosophisches Wörterbuch, Hrsg. von Georgi Schischkoff, Stuttgart 
      1961
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